Lindan

Was ist Lindan?

Lindan ist eine chlororganische Chemikalie mit der chemischen Formel C6H6Cl6. Typischerweise handelt es sich um einen weißen kristallinen Feststoff mit leicht muffigem Geruch. Es ist in Aceton, Benzol, Chloroform und Ether löslich und in Ethanol mäßig löslich.

Wofür wird Lindan verwendet?

Lindan wird als Insektizid für landwirtschaftliche und pharmazeutische Zwecke eingesetzt. Die landwirtschaftliche Nutzung umfasst die Behandlung von Nahrungspflanzen, forstwirtschaftlichen Produkten und die Saatgut-/Bodenbehandlung. Zu den pharmazeutischen Anwendungen gehörte Lindan als Bestandteil von Shampoos und Lotionen zur Behandlung von Läusen und Krätze.

Die Bedenken hinsichtlich der neurotoxischen Wirkung von Lindan führten anschließend dazu, dass die Chemikalie weitgehend aus dem Verkehr gezogen wurde und 2009 im Rahmen des Stockholmer Übereinkommens über persistente organische Schadstoffe ein internationales Verbot der Verwendung von Lindan für landwirtschaftliche Zwecke erlassen wurde. Lindan war jedoch bis 2015 für die pharmazeutische Verwendung zur Behandlung von Läusen und Krätze als Zweitlinientherapie zugelassen (nachdem die Erstlinientherapie versagt hatte).

Lindanhaltige Läusebehandlungen wurden nach 2015 verboten
Lindanhaltige Läusebehandlungen wurden nach 2015 verboten 

Gefahren durch Lindan

Zu den Expositionswegen für Lindan gehören: Einatmen, Verschlucken sowie Haut- und Augenkontakt. 

Das Einatmen von Lindan-Stäuben und -Dämpfen, insbesondere über einen längeren Zeitraum, kann zu Atembeschwerden und -beschwerden führen. Personen mit bereits beeinträchtigter Atemfunktion (Erkrankungen wie Emphysem oder chronische Bronchitis) können durch das Einatmen weitere Behinderungen erleiden. Zu den akuten Symptomen einer Inhalation gehören: Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Zittern, Schwäche, Krämpfe, Muskelzuckungen, myoklonische Zuckungen, Krampfanfälle, Kreislaufkollaps und in einigen Fällen Tod. 

Die Einnahme von Lindan kann zu folgenden Symptomen führen: Kribbeln/Kribbeln im Mund, auf der Zunge und im unteren Gesichtsbereich, Schwindel, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, geistige Verwirrung, Schwäche, Verlust der Muskelkontrolle und Zittern. Der Kontakt mit höheren Konzentrationen der Chemikalie kann zu schweren Krämpfen mit anschließendem Tod führen. 

Hautkontakt mit Lindan gilt nicht als hautreizend, bei längerer Einwirkung kann es jedoch zu abrasiven Schäden kommen. Nach der Absorption können schwerwiegende toxische und systemische Wirkungen auftreten, die zum Tod führen. Daher ist es wichtig, dass die Haut vor dem Umgang mit der Chemikalie auf offene Wunden und Schnittwunden untersucht wird. 

Der direkte Kontakt der Augen mit der Chemikalie kann vorübergehende Beschwerden verursachen, die durch Tränenfluss und Rötung gekennzeichnet sind. Auch leichte Schleifschäden können die Folge sein. 

Lindan wurde als krebserregend für den Menschen eingestuft.

Lindan-Sicherheit

Bei Einatmen den Patienten aus dem kontaminierten Bereich zur nächstgelegenen Frischluftquelle bringen und seine Atmung überwachen. Legen Sie sie hin und halten Sie sie warm und ausgeruht. Wenn der Patient nicht atmet und Sie dazu qualifiziert sind, führen Sie eine HLW durch, vorzugsweise mit einer Beutelventilmaske. Transport zum Krankenhaus oder Arzt. 

Bei Verschlucken sollte eine Dosis von mindestens 3 Esslöffeln Aktivkohle in Wasser eingenommen werden. Erbrechen kann empfohlen werden, wird jedoch wegen der Gefahr einer Aspiration im Allgemeinen vermieden. Wenn jedoch keine Aktivkohle zur Verfügung steht, sollte Erbrechen eingeleitet werden. Suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf.

Bei Hautkontakt alle kontaminierten Kleidungsstücke, Schuhe und Accessoires ausziehen und den betroffenen Bereich mit viel fließendem Wasser spülen, ggf. unter einer Sicherheitsdusche. Transport ins Krankenhaus oder zum Arzt.

Wenn die Chemikalie in die Augen gelangt ist, spülen Sie die Augen sofort mindestens 15 Minuten lang mit frischem fließendem Wasser aus und denken Sie daran, sich unter den Augenlidern zu waschen. Das Entfernen von Kontaktlinsen sollte nur von einer erfahrenen Person durchgeführt werden. Transport zum Krankenhaus oder Arzt unverzüglich.

Sicherheit beim Umgang mit Lindan

Im unmittelbaren Bereich der potentiellen Exposition gegenüber der Chemikalie sollten Notfallaugenspülbrunnen und Notduschen zugänglich sein, und es sollte immer eine ausreichende Belüftung vorhanden sein, um Luftverunreinigungen zu entfernen oder zu verdünnen (bei Bedarf lokale Absaugung installieren).

Zu den beim Umgang mit Lindan empfohlenen PSA gehören: Schutzbrillen mit unperforiertem Seitenschutz, Chemikalienschutzbrillen, Vollgesichtsschutz, Gasmasken, ellenbogenlange PVC-Handschuhe, Ganzkörperschutzkleidung (Kittel, Overalls oder langärmelige Hemden und Hosen) und Sicherheitsstiefel.

Bevor Mitarbeiter ihre Schutzkleidung ausziehen, sollten sie sich einer Dekontamination unterziehen und nach dem Ablegen der Kleidung und der Haube duschen. 

Schlagen Sie immer in Ihrem Sicherheitsdatenblatt nach, wenn Sie sich bezüglich der sicheren Handhabung einer Chemikalie nicht sicher sind. Chemwatch bietet Chemikalien-Management-Lösungen, einschließlich SDS um Sicherheit und Compliance an Ihrem Arbeitsplatz zu gewährleisten. Kontaktieren Sie uns unter sa***@ch*******.net Weitere Informationen darüber, wie wir helfen können. 

Chemwatch verfügt über die größte Sammlung von Sicherheitsdatenblättern der Welt. Für ein KOSTENLOS Kopie der Chemwatch-verfasstes Sicherheitsdatenblatt für Lindan, klicken Sie auf die Schaltfläche unten.